Webbasierte Datenintegration

Webbasierte Datenintegration

von | Juli 16, 2025 | Allgemein

In einer Zeit, in der Daten nicht mehr nur Rohstoff, sondern zugleich Entscheidungsgrundlage, Produktmerkmal und Haftungsfaktor sind, gewinnt die Frage nach deren Qualität eine ganz neue Brisanz. Wer Systeme vernetzt, Anwendungen integriert und Prozesse automatisiert, muss sich früher oder später mit der unangenehmen Wahrheit beschäftigen: Die besten Schnittstellen nützen nichts, wenn die gelieferten Daten unzuverlässig sind. Genau hier setzt das Buch Webbasierte Datenintegration von Steven Helmis und Robert Hollmann an, ein analytisch scharfes, zugleich praxisnahes Werk, das sich einem zentralen Thema moderner IT-Landschaften widmet: der Informationsqualität.

Helmis und Hollmann, beide Absolventen der Fachhochschule Erfurt und Träger des renommierten „Information Quality Best Master Degree Award“, sind keine Theoretiker. Sie sind Praktiker mit tiefem Verständnis für reale Systemlandschaften, gewachsene Datenbestände und die Widerspenstigkeit historischer IT-Strukturen. Ihre berufliche Konsequenz: die Gründung der Scitotec GmbH, eines Erfurter Softwareunternehmens, das sich seit 2011 auf individuelle IT-Lösungen, Beratung und Datenintegration spezialisiert hat. Was in ihrer täglichen Arbeit immer wieder auffiel, bildet den Ausgangspunkt dieses Buches: Datenqualität wird oft erst dann sichtbar, wenn sie fehlt.

Webbasierte Datenintegration - Ansätze zur Messung und Sicherung der Informationsqualität in heterogenen Datenbeständen unter Verwendung eines vollständig webbasierten Werkzeuges

Das Buch liefert keine technische Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern einen systematischen Ansatz. Im Zentrum steht ein vollständig webbasiertes Werkzeug, mit dem sich die Qualität heterogener Datenbestände sichtbar machen, messen und verbessern lässt. Die Autoren analysieren nicht nur klassische Fehlerquellen wie Redundanz, Inkonsistenz oder fehlende Standards, sondern beleuchten auch strukturelle Ursachen wie fragmentierte Verantwortlichkeiten oder unklare Governance.

Besonders spannend ist der methodische Zugang: Die Autoren verbinden Konzepte aus der Informatik mit normativen Vorgaben, praxisnahen Kriterienkatalogen und konkreten Anwendungsfällen. Die Lektüre bleibt dabei stets zugänglich, selbst wenn es um komplexe Kennzahlen oder die Formalisierung von Qualitätsmerkmalen geht. Statt sich im Technischen zu verlieren, geht es Helmis und Hollmann um den übergeordneten Gedanken: Nur wer die Qualität seiner Daten systematisch bewertet, kann fundierte Entscheidungen treffen, technisch, organisatorisch und strategisch.

Was dieses Buch besonders macht, ist der Brückenschlag zwischen Theorie und betrieblicher Realität. Der webbasierte Ansatz erlaubt eine einfache Integration in bestehende Systemlandschaften und eignet sich damit sowohl für IT-Abteilungen großer Unternehmen als auch für kleinere Organisationen, die ihre Datenqualität gezielt verbessern wollen.

Webbasierte Datenintegration“ ist keine leichte Lektüre, aber eine notwendige. Es ist ein Fachbuch für alle, die IT nicht nur als Infrastruktur, sondern als aktiven Wertschöpfungsfaktor verstehen. Wer Informationsqualität nicht als lästige Pflicht, sondern als Hebel für Effizienz, Sicherheit und Innovation begreift, wird in diesem Buch einen kompetenten, praxisnahen und klugen Begleiter finden.