SCHEMAF AG vs. KMU GmbH

Mit Interesse haben wir folgende Nachricht verfolgt:

„500-Millionen-Euro-Grab: Nach 7 Jahren zieht Lidl bei SAP die Reißleine“. So titelte die T3N gestern Morgen (17.07.18). Zugegeben ein wenig Clickbaiting ist mit dabei, denn bei den 500 Millionen handelt es sich um eine von immerhin Fachexperten geschätzte investierte Summe. Zudem kann man weiterhin lesen, dass die Partnerschaft mit SAP nicht vollständig aufgekündigt wird, sondern nur die Umsetzung des in Auftrag gegebenen Warenwirtschaftssystems ELWIS. Nach sieben Jahren Entwicklung wird nun laut Vorstandsvorsitzenden Jesper Hojer und Verwaltungsvorstand Martin Golücke der Rollout eingestellt. Der Nutzen stünde nicht mehr im Verhältnis zum benötigten Aufwand.
Sicherlich, solche Fehlinvestitionen gibt es immer wieder. Nicht ohne Grund werden so genannte FuckUp Nights, in denen Entscheidungsträger auf amüsante Art über ihre kostspieligen Fehltritte berichten, immer populärer. Aber eine halbe Milliarde Euro ist schon eine Hausnummer. Es soll ja Firmen geben, die auch in solchen Fällen an ihren Entscheidungen festhalten. Pluspunkt für Lidl.

Klar, große Firmen können mehr in den Vertrieb investieren, können Referenzen von ebenfalls großen Firmen vorweisen und haben alleine durch den Bekanntheitsgrad einen gewissen Vertrauensbonus. Zudem existiert meist eine Infrastruktur, die ein Proof of Concept erheblich vereinfachen. Wohin dieses blinde Vertrauen in Marken führen kann, kann man sich nun an dem Beispiel von ASAP vor Augen führen. Ebenso erging es der Deutschen Post, die bei der Einführung eines neuen Dateisystems ebenfalls auf das Walldorfer Unternehmen SAP setzte und Verluste einfahren musste. Die Post zog die Reißleihen schon im letzten Jahr.

Völlig zu Recht setzen Unternehmen weiterhin auf SAP und ähnliche Unternehmen, so auch Lidl. Doch wo bleibt das Vertrauen in kleine und mittelständige Unternehmen. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Entscheidungsschemata von Auftraggebern in Fällen von Produktproduktionen die nicht zum eigentlichen Portfolio gehören wie folgt aufgebaut sind:

F: Können wir das Produkt selber herstellen, bzw. das Problem inhouse lösen? A: Nicht wirklich.
Möglichkeit A: Wir versuchen es dennoch erstmal selber.

Möglichkeit B: Große Unternehmen wissen wie große Unternehmen funktionieren. Wir lassen das von einem bekannten Hersteller umsetzen. Wenn es zu teuer wird, tragen wir keine Schuld und machen es danach noch einmal selber.

Eine gewinnversprechende Lösung wird oft bei der Entscheidungsfindung außen vorgelassen. Kleine und mittelständische Unternehmen, die sich auf die Produktion nach individuellen Wünschen spezialisiert haben. Im Marketingbereich nennt man so etwas Agenturen. Hier funktioniert das Zusammenspiel und das Vertrauen gegenüber KMU schon sehr gut. Die Zusammenarbeit besteht jedoch meist nur kurz bis mittelfristig, so dass es den Agenturen meist schwerfällt, sich gründlich in die spezifische Unternehmensdenkweise einzufinden.
Spoiler Alarm: Auch kleine und mittelständische Unternehmen leisten hervorragende Arbeit bei der Entwicklung firmeneigener Software. Das größte Mobilitäts- und Logistikunternehmen Deutschlands schenkt uns seit Jahren bei der Entwicklung von Webanwendung sein Vertrauen.

Software nach Wunsch bedeutet bei uns nicht ein bereits entwickeltes Produkt neu anzustreichen und das Firmenlogo in die linke obere Ecke zu klatschen. Wir entwickeln nach Bedarf, sind Spezialisten auf dem Gebiet der Datenverarbeitung und wir verlangen keinen wertlosen Markenaufschlag.

Wir unterstützen da wo die hauseigenen Mittel und Erfahrungen nicht ausreichen. Bei uns kennen alle Mitarbeiter alle Kunden und wenn ein Kunde ein Wunsch hat, der mit den Wünschen eines anderen Kunden kollidiert, dann ist das bei uns kein Problem. Denn wir entwickeln individuell.

Vorteile von KMU in der IT