Wählen gehen für die Zukunft, nicht das Jetzt

Wirtschaftlicher Aufschwung, finanzielle Stabilität, faire Löhne und Wohnraum zum Wohlfühlen. Wer würde da widersprechen? Sicherheit auf allen Wegen und eine flächendeckende medizinische Versorgung für alle, die sie zu schätzen wissen. Zugang zu sauberem Trinkwasser und Arbeitsplätze, die man mit Freuden aufsucht.

Es gibt einiges, das nahezu zweifelsfrei erstrebenswert ist und auf das wir uns alle einigen können. Die Wege dorthin sind bestimmt nicht immer leicht zu bewältigen und hin und wieder verrennt man sich oder läuft gar gegen die Wand. Es ist oft frustrierend, den bestmöglichen Zustand nicht erreichen zu können und es ist zum Haareraufen, wenn man erkennt, dass die Vorstellung vom Besten für einen selbst im Konflikt steht mit den Wünschen eines anderen.

Diese und weitere schlechte Erfahrungen machen es nachvollziehbar, irgendwann die Schnauze voll zu haben. Wenn wir die Wahl haben zwischen faulen Kompromissen und Menschen, die ihren Willen um jeden Preis durchsetzen, warum sollte man dann noch nach irgendwelchen Regeln spielen oder nach irgendeiner Pfeife tanzen?

Der Grund ist der, dass am Ende niemand etwas von einer zerbröckelnden Gesellschaft hat. Es gibt keine Gewinner beim Krieg am Gartenzaun. Frust frisst uns auf und das Leben wird ungenießbar.

Hitzige Debatten sollten nicht überkochen, Missstände bekämpft werden, aber wir müssen akzeptieren, dass darunter jeder etwas anderes versteht. Dadurch entsteht der Anschein, dass jedermann eine eigene Agenda hat und wir gesellen uns zu denen, die dieselben Anliegen haben wie wir.

Dabei sind es oft nur vertauschte Positionen oder gar andere Begrifflichkeiten der Themen, die uns persönlich so wichtig sind. Letztendlich liegen wir bei unseren Wünschen enger beisammen, als wir denken, und die Wege dorthin beschreiben wir möglicherweise genau dann radikaler, wenn sie eigentlich moderat sind, denn kaum einer nimmt in einer extravaganten Welt das Unscheinbare wahr.

Niemand ist alleine auf dieser Welt

Kaum ein Ort zeigt die Verschiedenheit und Gemeinsamkeiten der Menschen so deutlich wie das Internet. Keine Technologie bringt ausschließlich Vorteile hervor und es liegt an uns, wie wir sie nutzen möchten. Ohne die gemeinsamen Anstrengungen verschiedener Organisationen und Menschen, verteilt über den Globus, gäbe es eine Menge Annehmlichkeiten weniger. Forschungseinrichtungen wären nicht miteinander verbunden, kostenlose mehrsprachige Enzyklopädien wären nicht zugänglich, Terminbuchungen wären nur während Öffnungszeiten möglich und Überweisungen nur am Schalter machbar.

Vieles davon ist nur möglich, weil Menschen unterschiedlicher Herkunft sich auf eine gemeinsame Sprache geeinigt haben, nicht selten wurden sogar gänzlich neue Sprachen erfunden, an die sich aber alle zu halten haben, wenn am Ende etwas funktionieren soll.

Aus diesem Grund unterstützen wir, genau wie weitere 8.000 Thüringer und nicht Thüringer Unternehmen die Initiative für ein weltoffenes Thüringen!

Genau wie im richtigen Leben kann in der digitalen Welt keiner mehr etwas Herausragendes ganz alleine schaffen. Es ist das Mitwirken vieler, das Wissen von Vorgängern, die Inspiration aller und die Probleme der Nachkommenden, die unser Schaffen zu einem Wert machen. Wir sollten also nicht so tun, als ob wir die einzigen Menschen auf diesem Planeten wären. Der Gewinn einer Gesellschaft ist der Gewinn des einzelnen.

Als Softwareunternehmen sind wir abhängig von der Welt, als örtlich ansässiges Unternehmen abhängig von den Mitmenschen unserer Umgebung. Wenn wir unsere Entscheidungen aus Frust heraus treffen und unsere Software mit Wut entwickeln würden, hätte unser Unternehmen keinen Bestand – da sind wir uns sicher. Ein Fakt wird nicht zu einem Fakt, weil man ihn so nennt oder es gerne so hätte. Ohne wissenschaftliche Disziplinen gäbe es keine funktionierenden Technologien oder digitale Dienste, die uns allen nützen.

Mehr als wir besitzen passt mittlerweile in unsere Hosentasche und wir sind über unsichtbare Wege mit der gesamten Welt verbunden. Diese Bande sollten wir nicht einreißen lassen, da dadurch eine Menge verloren gehen würde.

Keine Partei wird all unsere Probleme lösen, kein einzelnes Unternehmen und erst recht keine einzelne Person. Aber jeder einzelne kann etwas dazu beitragen.

Als Unternehmen stehen wir deshalb für eine international vernetzte Gesellschaft, die den verschiedensten Regionen dieser Welt zugutekommt. Wir sind für Austausch und Verständigung. Wir stehen für ein Miteinander. Wir stehen für Fortschritt. Wir stehen dafür, nicht ständig zu belehren, sondern voneinander zu lernen.

Wer nur für sich selbst einsteht und dabei die Kosten anderer in Kauf nimmt, schadet über kurz oder lang nur sich selbst.

Zuletzt sprechen wir uns ganz deutlich gegen jedwede Form von Extremismus aus sowie gegen alles, was der Sicherheit und Stabilität dieses schönen Bundeslandes schadet.

#thueringenweltoffen