Vor- und Nachteile von Webanwendungen

Warum der Einbezug von Nutzer in die Updatestrategie so wichtig ist

Endanwender sollten frühzeitig mit dem Evergreen Ansatz innerhalb der zyklischen Updatestrategie vertraut gemacht werden. Der Evergreenansatz bedeutet die kontinuierliche Weiterentwicklung von Webanwendungen durch Updates, der Analogie folgend, damit Sie wie eine Pflanze immer grün bleiben. Software benötigt eben Pflege und oft dient diese Pflege auch der (präventiven) Schädlingsbekämpfung.

Nichts spricht per se gegen die Verwendung marktbestimmender Produkte der großen Unternehmen wie Microsoft, SAP, IBM oder Oracle. Doch hat man bei der Verwendung von Anwendung von der Stange kaum bis keinen Einfluss auf die interne Update Begleitung. Schließlich gibt es hunderte Geschäftskunden, für die die SaaS weiterentwickelt wird.

Etwas plastischer ausgedrückt, die Serienausstattung eines Lieferwagens können Sie ändern lassen, aber Arbeiten an der Leistung des Motors werden für alle oder niemanden vorgenommen, nicht für einzelne Kunden. Sie kommen mit der neuen Flotte, ob man will oder nicht. Ergonomische Umbaumaßnahmen im Fahrerraum oder ein auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmtes HUD in der Frontscheibe, die Hersteller geben nicht alle bereitwillig Schnittstellen für Drittanbieter frei. Die Interoperabilität zu bestehenden Datenschnittstellen und Anwendungen ist dadurch eher Glückssache als eine Garantie.

Zudem ist eben der feine Unterschied, ob ein Anzug sitzt oder richtig sitzt. Letzteres gewährt nur ein Schneider. Spätestens die Berufskleidung sollte immer perfekt sitzen, damit man darin ungestört arbeiten kann.

Der Kundenservice für weitverbreitete Anwendungen ist auf Massenabfertigung ausgelegt

Anders geht es nicht, bei einer derart großen Menge an Kunden und Endnutzern. Vorteil von Standardanwendungen, ich habe sofort ein Produkt in meiner Hand, mit dem ich etwas machen kann.

Nachteil: Funktionen, die ich überhaupt nicht benötige, kann ich bei solchen Anwendungen selten deaktivieren. Anwendungen, die für viele unbestimmte Kunden optimiert sind, bieten einen Funktionsumfang, der genau wie der Kundenservice möglichst viele Anwender befriedigen soll. Jede Funktion, die ich aber nicht benötige, bedeutet, dass ich sie geistig ausblenden muss. Das zurechtfinden in einer Anwendung kann dadurch erschwert werden. Ganz zu schweige davon, wenn eine erwartete Funktion fehlt oder die Namensgebung von den bekannten intern verwendeten Begriffen abweicht.

Wer weiß wie, kann und sollte hier im Administrationsoberfläche die notwendigen Einstellungen vornehmen und die massenkompatible Anwendung auf die Bedürfnisse seiner Endanwender anpassen.

Eine nachhaltige Lösung, die aber über eine Umbruchsphase und eine anfängliche Euphorie hinaus bestand hat, bekommt man aber nur, wenn die Anwendung sowohl auf die Geschäftsprozesse und die Endanwender ausgerichtet ist. Manch einer Standardanwendung gelingt das, manch eine lässt sich gut anpassen. Als dritte Option gibt es immer noch die Möglichkeit, Anwendungen anpassen oder neu erstellen zu lassen. Was viele nicht wissen, letzteres kann sogar unterm Strich um einiges kostengünstiger ausfallen.

Die Corona Zeit ist nicht nur gut dafür geeignet, sich leichter auf Veränderungen einzulassen. Sie bietet auch noch gute Rahmenbedingungen für Innovationsbestrebung. So widersprüchlich sich das anhören mag, die Umstände bedeuten Raum für Ideen. Hier nur ein paar Gründe, warum:

  1. Ein Teil des Tagesgeschäfts fällt für viele Unternehmen weg. Anstatt diese Lücken lediglich mit Symptombekämpfungen zu strecken, sollte man die Chance nutzen und auch über nachhaltige Entwicklungen nachdenken.
  2. Die vernichtenden Totschlagargumente a la „Das können wir doch nicht machen“ und „Aber es funktioniert doch“ werden weniger, da zügige Lösungen herbeigeführt werden müssen und eine Veränderung an die Umstände sogar erwartet wird.
  3. Die Notwendigkeit der Digitalisierungsstrategie und Lösung ist omnipräsent.

Fazit:

Webanwendungen sind aktuell mehr als Retter in der Not. Sie sind das Mittel der Wahl für eine nachhaltige Entwicklung von Unternehmen. Optimal zusammengestellt steigern sie die Effizienz und den aufgebrachten Aufwand für die Nutzer, deren Limits ansonsten schnell erschöpfend sind. Damit das gelingt, sollte man den richtigen Anbieter für die digitale Lösung auswählen und dem Endnutzer die Zeit und Mittel dazu gewähren, sich mit der Anwendung und der Updatestrategie auseinanderzusetzen. Gerade für Neueinsteiger in die Betriebliche Digitalisierung bietet die Coronazeit eine optimale Gelegenheit, sich mit internen Neuerungen vertraut zu machen. Denn die Veränderungen der Rahmenumstände erleichtern uns, eigene Veränderungen voranzutreiben. Merksatz: Der Umzug in eine neue Stadt ist für einen Raucher eine gute Gelegenheit mit dem Rauchen aufzuhören.

Nutzen Sie die Gelegenheit und setzen Sie jetzt auf die Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse. Die Zeit war noch nie passender. Achten Sie aber auf die Heilsversprechen der eierlegenden Wollmilchsau Anwendungen für den Massenmarkt.