Digitalisierung ist oft gar nicht so leicht zu beschreiben, da es sich entweder um ein abstrahiertes Phänomen handelt oder um einen Veränderungsprozess mit seinem abgeschlossenen Soll-Zustand. Für viele bleibt es deshalb, oft zu Unrecht, ein Buzzword, eine hohle Phrase.
Bei Aufgaben, die früher mit Stift und Papier erledigt wurden, fortan die Bearbeitung mittels Maus und Tastatur (bzw. Daumen und Zeigefinger) zu ermöglichen ist aber nur ein Part der betrieblichen Digitalisierung, genau wie die computergestützte Fertigung. Synchronisierte zentrale Datenverarbeitung, Automatisierung und die daraus resultierenden Einsparungen von zeitlichen und materiellen Ressourcen sind hier die Vorteile, ebenso wie die Steigerung des Präzisionsgrades. Viele Unternehmen haben aus diesen Gründen bereits wichtige Arbeitsschritte digitalisiert.
Da dadurch schnell ein Mehrwert ersichtlich wird, werden im Anschluss oder auch parallel dazu zusätzliche Prozesse der Produktion und Verwaltung digitalisiert beziehungsweise der Digitalisierungsgrad vorangetrieben. Paradoxer Weise steigt der Mehrwert der Digitalisierung sowohl bei einem niedrig ausgeprägten (meist Produktionsprozess) als auch bei einem präexistenten hohem Digitalisierungsgrad an. Im ersten Fall herrscht eine hohe Diskrepanz und somit ein hohes Potential, während in den Bereichen, in denen bereits Software genutzt wird (oft typische Büroarbeitsplätze) der Umstellungsaufwand gering und zudem genügend Vorkenntnisse als Basis gegeben sind.
Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen kommen häufig im gleichen Maße unterschiedliche Applikationen zum Einsatz. Verwaltungssoftware muss anderen Ansprüchen genügen als ein Terminal für Fertigungsanlagen. Dennoch sind deren Daten auch für andere Bereiche wie Buchhaltung, Personalverwaltung oder Prozessoptimierung relevant.
Kurz darauf folgt die Einsicht, dass eine Spezialisierung der unterschiedlichen Anwendungen zwar eine Optimierung des Arbeitsschritts anstrebt, aber ein Ineinandergreifen der einzelnen digitalisierten Arbeitsschritte verhindert.
Der zweite, ebenso wichtige Part der Digitalisierung betrifft also die Vernetzung der einzelnen Arbeitsprozesse. Nur so kann die Digitalisierung ihren gesamten Mehrwert entfalten. Neben Allround-Lösungen (ERP) gibt es weitere Möglichkeiten eine Prozessvernetzung zu erreichen: übergeordnete Plattformen, gemeinsame bzw. Import fähige Formate oder die Integration mittels Plug-ins sind einige Beispiele.
Die technologische Grundlage ist aber eben nur genau das; eine Grundlage. Etwaige personelle Schulungsmaßnahmen, die Etablierung eines milden technokratischen Verständnisses genauso wie die Transformation der Teamarbeit hin zur agilen Arbeitsweise vervollständigen das Phänomen der Digitalisierung.
Wie man sieht ist es egal wie viele Schritte, Parts oder Etappen man aufzählt, Digitalisierung ist niemals abgeschlossen. Zwei Bereiche, die eventuell einmal den Anschein erweckt haben die Digitalisierung, Wirtschaft 4.0 oder sonst eine zeitgemäße Transformation auszumachen, werden morgen eventuell um eine ebenso wichtige weitere Hälfte ergänzt. Eine gleichmäßige Unterteilung mit dem Anspruch auf Vollständigkeit in Drittel bleibt nur eine selbsttrügerische Illusion.
Schon länger habe ich nicht mehr die Redensart gehört: „Etwas sei ein dehnbarer Begriff“. Digitalisierung ist ein dehnbarer Begriff, doch obendrein dehnt sich auch ihr Referent aus. In dem Sinne, dass sie immer weitere und immer mehr Bereiche erschließt aber auch eröffnet.
Dieses ganze Unterfangen ist für einen Betrieb mittlerer Größe und wenigen Produktionsschritten mit einem gebührenden Aufwand noch vergleichsweise einfach umzusetzen. Bei einem Konzern mit verschiedenen Unternehmen und Tätigkeitsfeldern hingegen gleicht eine digitale Stringenz einem Mammutprojekt. Umso größer ist dann die Erleichterung, wenn ein Meilenstein der Etappe erreicht wurde. Einige Unternehmen sind sich dieser Herausforderung bewusst, andere stehen erst vor oder nach dem ersten Schritt der Digitalisierung.
Digitalisierung ganz konkret
Digitalisierung hat mehrere Aspekte die gemeinsam angegangen werden müssen, um den aktuell größtmöglichen Mehrwert zu erwirtschaften. Computergestützte Produktions- und Verwaltungsprozesse, die nahtlose Vernetzung dieser Aufgaben und die Entwicklung digitaler Kompetenz aller Anwender und somit aller Arbeiter bilden die gröbste Zusammenstellung der Digitalisierungsfelder. Nebenbei bemerkt alles Bereiche, die wir in unserem Haus angehen. Weitsicht hilft dabei, die zukünftigen Felder möglichst früh erschließen zu können.
Nichtsdestotrotz muss der Prozess der Digitalisierung auch nicht immer künstlich aufgeblasen werden. Wie es ganz konkret und ganz erfolgreich geht, können wir bei einem unserer aktuellen Projekte in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn zeigen. Hierbei ist eine Vernetzung der Kommunikationsanwendung Outlook, des hauseigenen Konferenzraumbuchungssystem und des Cateringbestelltools, das auch mit unserem Zusammenwirken entwickelt wurde, gelungen.
So können Mitarbeiter aus dem E-Mail Programm heraus Räume direkt buchen und, wenn gewünscht, auch gleich die Bestellung für ein Catering über das Bestelltool „order@casino“ auslösen.
Ganz konkrete Digitalisierung!