Der Gang zum Briefkasten oder: Datenqualität am alltäglichen Beispiel

Eine kleine Überraschung ereilte uns am Freitagmorgen beim Öffnen des Briefkastens. Um ganz sicher zu gehen, dass möglichst viele unserer Mitarbeiter z.B. vom 20. Geburtstag der Erfurter Stadtwerke erfahren, wurden uns gleich neun Exemplare des Amtsblattes übersendet. Oder lag es doch daran, dass der Stadtverwaltung falsche Daten bezüglich der benötigten Auflage vorliegen und man daher „vorsichtshalber“ ein paar Exemplare zusätzlich drucken lässt. Vielleicht fehlen aber auch acht interessierten Lesern nun ihre Amtsblätter, weil die Auflage zwar in korrekter Menge gedruckt, die Zustellung der Zeitung auf der Grundlage fehlerhafter Adressdaten jedoch schwierig ist.

Woran es liegt, können wir nicht sagen. Was wir sagen können: Die Ursache hierfür sind Datenqualitätsprobleme, die bei Weitem nicht nur die Stadtverwaltung plagen. Derartig fehlgeleitete Werbung erhält man regelmäßig von diversen Wirtschaftsunternehmen. Das Ergebnis ist schlechte Laune bei demjenigen, der die Anhäufung von Printmedien in Empfang nimmt.

Und das Ergebnis zählt. Denn für den Empfänger zählt die Tatsache, dass der Briefkasten voll ist und dieser, bewacht durch ein Berg an Werbung (gern auch mal von ein und demselben Anbieter), eine schier uneinnehmbare Festung für weitere Postsendungen darstellt. Außerdem häuft sich dadurch schnell eine Menge Papiermüll an, der später irgendwie entsorgt werden möchte. Solche Werbepost trägt dann sicherlich nicht zum positiven Image des jeweiligen Emittenten bei.

An dieser Stelle entfaltet sich auch schon das Problem des werbenden bzw. versendenden Unternehmens. Marketingartikel sollen bekanntlich das Image eines Unternehmens pflegen und den Bekanntheitsgrad von dessen Produkten erweitern. Darüber hinaus sollten Marketingmaßnahmen zielgerichtet und kostengünstig konzipiert sein. Dafür eignet sich eine Werbeflut in einzelnen Briefkästen nicht zwingend – zumal dann entweder andere potentielle Kunden nicht erreicht werden oder die Auflage des Marketingmaterials im Nachhinein betrachtet wohl etwas zu hoch war. Unterm Strich bleibt somit ein suboptimaler Erfolg der Maßnahme für den Unternehmer.

Ein optimales Datenmanagement hilft also nicht nur der Stadtverwaltung dabei, ihre Produktionskosten für das Amtsblatt zu senken, sondern auch Wirtschaftsunternehmen, ihre Produktinformationen in einem günstigeren Kosten-Leistungs-Verhältnis zu publizieren. Und ganz nebenbei bekommt der Verbraucher keine schlechte Laune, wenn er morgens den Briefkasten öffnet.

So sieht eine klassische Win-win-Situation aus!

Benjamin Beck