Da hält der Name „Hotline“, was er verspricht!
Die GEZ steht einmal mehr im Mittelpunkt einer peinlichen Datenpanne. Wie die BILD-Zeitung berichtet, ist es nach der Umstellung der GEZ-Service-Nummer zu unangenehmen Zwischenfällen gekommen.
Als ein Rentner aus Niedersachsen den Anschluss seiner verstorbenen Mutter kündigen wollte, holte er sich bei seiner Bank ein GEZ-Formular und faxte dieses ausgefüllt an die angegebene 0180-Nummer. Nach mehreren erfolglosen Versuchen – es kam stets eine Fehlermeldung – wich der Mann auf das Telefon aus.
Am anderen Ende erwartete ihn jedoch nicht etwa ein freundlicher Service-Mitarbeiter der GEZ, sondern eine noch freundlichere Dame, die ihn einlud, „zügellosen Lesben“ beim Sex zuzuhören – kostenpflichtig, versteht sich.
Was war da passiert?
Die GEZ hatte einige Zeit zuvor ihre Service-Anschlüsse auf 0185-Nummern umgestellt und ein halbes Jahr danach wurden die alten Nummern durch die Bundesnetzagentur neu vergeben. Seit diesem Zeitpunkt ist auf den entsprechenden 0180-Anschlüssen eine Sex-Hotline zu erreichen. Obwohl die GEZ alle Kreditinstitute informiert und mit neuen Formularen versorgt hatte, blieben die alten Materialien mit den falschen Nummern bei einem Großteil der Banken im Umlauf.
Problematisch dabei ist nur: Die Kosten von bis zu 42 Cent/Min. für die versehentlichen Anrufe bei der Sex-Hotline werden laut GEZ-Sprecherin Nicole Hurst nicht übernommen. Der Kunde muss sie also selbst tragen.
Fazit: Die Telefonnummer bleibt gleich, aber jemand anderes zieht die Gebühren ein. Und für die Publicity der GEZ würde sich neben den obligatorischen Hausbesuchen bei den Gebührenzahlern auch ein Kontrollbesuch bei den Banken lohnen. So könnte die ordnungsgemäße Platzierung der richtigen Prospekte sichergestellt werden.
Benjamin Beck