Mit Netiquette erreicht man mehr !1!!

Warum zum Teufel k#ck!n erwachsene Menschen auf die Nettiquette?

Vielleicht habt ihr den Spruch in der Überschrift schon einmal in seiner analogen Form gehört oder ihr habt ihn gehört, aber ihn mit Augenrollen überhört. Bestimmt kommt euch auch sein Schwesterspruch, Der Ton macht die Musik, bekannt vor und ganz bestimmt habt ihr im Internet schon „einen“ Kommentar gelesen, bei dem ihr euch gedacht habt, Mensch da vergreift sich aber jemand in seiner Wortwahl.

Ich rede nicht von eindeutigen Fällen, nicht von Internettrollen, Hatespeech, Shitstorm oder Dreizehnjährigen die rund um den Globus in vielfältigen Sprachen die Mütter dieser Erde in Spielechats verunglimpfen. Ja, auch deine Mutter! Wer in solchen Fällen auf die Netiquette verweist, der verwaist. Nein, ich rede vom Brightnet, dem Gegenteil vom Darknet, dem Teil des Internets in dem es eigentlich gesittet vonstattengehen sollte. (Wo es übrigens auch Regeln des Anstands geben sollte, nicht zuletzt zum eigenen Besten).

Ich rede von Plattformen, bei denen Fachexperten eingeloggt sind, von Beiträgen die von Familienvätern gepostet werden, von Kommentaren die von jungen Frauen verfasst werden, die sowohl eine gute Bildung als auch eine ebenso gute Erziehung genossen haben und sich dennoch scheiße verhalten. Je nach Filterblase zähle ich auch Facebook, Spiegel, Chip.de usw. dazu.

Wenn ich gerade dabei bin mutwillig die Rübe meines Gegenübers mit einer Schrotflinte einzuschlagen, dann erwarte ich nichts anderes als verbalen Hass als Antwort.  Selbstverständlich nur in digitaler Form, im virtuellen Raum! Jeder kann selbst entscheiden, ob er so etwas hören kann.

Wenn ich mich allerdings auf den oben beispielhaft genannten Plattformen bewege, auf denen es um politische, gesellschaftliche oder technische Themen geht, die von der oben genannten Usergruppe behandelt werden, dann nennt mich naiv wenn ich sage, dass man dort ein gewisses Niveau erwarten sollte.

Ich erwarte kein Kantzitat unter jedem Post genauso wenig wie ein „Seid mir gegrüßt edler Herr“ vor jeder privaten Nachricht. Ebenso finde ich es irgendwann albern, nach der fünften Mail innerhalb einer Stunde noch „Sehr geehrter Herr…“ zu schreiben, um am Ende mit „freundlichen Grüßen“ und zwanzig Metern Signatur abzuschließen.  Man muss Kommunikation nicht unnötig aufblähen. Im Gegenteil, es kann durchaus eine Form der Freundlichkeit sein, sich kurz zu halten.

Erwarten kann man neben aller vermittelten Kritik innerhalb des Inhalts jedoch eine gewisse Form mit dem passenden Stil dazu. Zum Wohle des Adressierten trifft das immer zu, zum Wohle des Verfassers trifft es umso mehr zu, desto mehr mitlesen oder mithören. An dieser Stelle folgt jetzt kein E-Mail Kniggeexkurs. Ich verweise schlicht auf den gesunden Menschenverstand und durchschnittliche Umgangsformen.